Denn die Wohnungssituation sei aufgrund der Zuwanderung schlechter geworden, bestätigt Thekla Rotermund-Capar, Gleichstellungsbeauftragte des Kreises. Auch gibt es laut Kleinwächter mehr Migrantinnen als früher, die Hilfe im Frauenhaus suchen. Allein schon aufgrund von Sprachproblemen gebe es bei ihnen mehr zu klären, weswegen sie meist auch länger bleiben müssten.
Zwar könne man sich mal mit einem Notbett behelfen, doch das ginge nicht immer und sei vor allem auf Dauer keine Lösung.
Wann ein oder mehr Plätze frei würden, sei oft nicht vorhersehbar. Ein Rückruf, wenn ein Platz frei sei, sei bei 1,5 Betreuerstellen nicht leistbar. Vor acht Jahren hat der Europarat die Istanbul Konvention beschlossen, welche im Februar in Kraft getreten ist und auch von Deutschland ratifiziert wurde. Demnach muss es pro 10 Einwohner neben dem Platz für eine Frau so viele Plätze im Frauenhaus geben, wie die Geburtenrate beträgt.
Denn mit diesem oder ähnlich lautenden Sätzen kann schrittweise die Isolation einer Frau erfolgen. Diese Form der Gewalt gebe es insbesondere häufig bei Flüchtlingsfrauen, da sie der deutschen Sprache nicht mächtig seien.
Neben der physischen und der sozialen Gewalt erleiden Frauen, die beim Verein Hilfe suchen, häufig auch sexuelle, psychische oder auch ökonomische Gewalt. So führe sie oftmals einer der ersten Schritte zur Bank, wo sie gemeinsam mit der Frau ein eigenes Konto für sie eröffne, sagt Manuela Kleinwächter vom Verein.
